Zweimal Hotel weg - Schicksal
Wenn der Traum vom florierenden Hotel nicht zur Realität wird…
Die Hotel-und Gastronomiebranche, steht wie viele andere Branchen, vor einer Vielzahl von Herausforderungen.
Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, der anhaltende Fachkräftemangel, steigende Energiekosten und die Mehrwertsteueranpassungen sind Faktoren, die die Stabilität und Zukunft vieler gastronomischer Betriebe in Frage stellt. Ein besonders eindrucksvolles Beispiel dafür ist das Schicksal eines Pächters an der Mecklenburgischen Seenplatte.
Schon vor der Pandemie hatte ein Unternehmerpaar ein Hotel an der Mecklenburger Seenplatte mit Restaurant gepachtet. Das Hotel-Restaurant war nicht nur als Geheimtipp bekannt, sondern auch ein beliebter Ort für Feiern und Hochzeiten. Der idyllische Biergarten am See zog zahlreiche Gäste an und versprach laue Sommerabende in malerischer Kulisse. Diese vielversprechenden Anfänge ließen auf wirtschaftlichen Erfolg hoffen.
Jedoch entwickelte sich die Situation schnell nicht so rosig wie gedacht. Der bereits vor der Pandemie spürbare Arbeitskräftemangel zwang den Betreiber dazu, den Betrieb des Restaurants sukzessive einzuschränken. Infolge dieser Einschränkungen blieb das Hotel faktisch ohne gastronomisches Angebot, was in einer eher ruhigen Urlaubsregion fatale Folgen hatte. Trotz der Bemühungen, das Hotel auch ohne Restaurant weiterzuführen, sank das Interesse der Urlauber rapide. Nach einer Saison voller Herausforderungen sah sich der Unternehmer gezwungen, Insolvenzanmeldung für die Betriebs GmbH in Deutschland vorzunehmen.
Die Betriebs GmbH konnte letztendlich mit einer Deckung von 50.000 Euro die Insolvenz abwickeln. Diese schwierige Phase ermöglichte es dem Betreiber jedoch, einen Neuanfang in Spanien zu wagen. Gemeinsam mit seiner Frau erfüllte er sich seinen Traum und wanderte nach Mallorca aus, wo sie ein Finca-Hotel mit zehn Zimmern eröffneten – ein klassisches Bed and Breakfast. Um diesen Schritt zu finanzieren, griffen sie auf sämtliche Rücklagen zurück, kündigten die Lebensversicherung und nahmen sogar Kapital von den Eltern auf.
Doch das vermeintlich traumhafte Leben auf Mallorca währte nicht lange. Die Frau des Unternehmers erkrankte schwer, wodurch er allein für das arbeitsintensive Projekt verantwortlich war. Dies stellte sich als eine immense Herausforderung heraus, da die täglichen Abläufe im Hotel und die notwendige Pflege seiner Frau ihn stark forderten. Zu allem Überfluss stellte sich heraus, dass einige Anbauten des Finca Hotels ohne Genehmigung errichtet worden waren, was den geplanten Verkauf des Objekts erheblich komplizierte. Potenzielle Käufer zogen ihre Angebote zurück, und die Hypotheken konnten nicht mehr bedient werden.
Nach fünf Jahren harter Arbeit und anhaltender finanzieller Schwierigkeiten stand der Unternehmer erneut vor der Insolvenz. Dieses Mal fand die Abwicklung jedoch innerhalb von nur acht Monaten statt, wobei eine restschuldbefreiende Regelung erreicht wurde. Diese Insolvenz bot ihm schließlich die Möglichkeit, alle Altlasten hinter sich zu lassen und wieder einen Neuanfang zu wagen.
Manchmal erscheint das Leben sehr ungerecht. Und niemand ist davor geschützt hinzufallen - nur Liegenbleiben ist keine Option. Mit professioneller Hilfe gibt es immer wieder eine Chance.











