Einen Doppelten, bitte….
Finanzielle Fallstricke bei Doppelhaftung
In unserer Kanzlei begegnen wir häufig dem Thema der Doppelhaftung, insbesondere in Fällen, bei denen Immobilien, Fahrzeuge oder Kredite gemeinsam bei Banken abgesichert sind. Sollte es zu einer Trennung kommen steht oft einer der Beteiligten mit den Schulden allein da.
Ein illustres Beispiel ist ein Paar, das den Traum hegte, ein Restaurant in Arenal, direkt am Bierkönig, zu übernehmen – ohne jegliche gastronomische Erfahrung.
Die Übernahme wurde auf 200.000 Euro festgelegt, wovon 100.000 Euro als Eigenkapital (von den Eltern geliehen) und 100.000 Euro über eine Bankfinanzierung aufgebracht wurden. Das Ziel war es, ein bereits bestehende bayerische Lokal unter neuer Leitung fortzuführen. Jedoch unterschätzen viele unerfahrene Hobby-Gastronomen die steigenden Lebenshaltungskosten, die sich in den letzten Jahren auf Mallorca nahezu verdoppelt haben.
Zusätzlich müssen Mieten oft im Voraus für ein ganzes Jahr gezahlt werden. In diesem speziellen Fall stellte sich bald heraus, dass das Paar trotz der Vorbereitungen keine Reserven eingeplant hatten den Jahresbetrag für eine Wohnung aufzubringen - geschweige denn für ihre wohnungssuchenden Mitarbeiter.
Das Lokal konnte letztlich nie richtig eröffnet werden, was dazu führte, dass beide Inhaber in die Insolvenz gehen mussten.
Die Situation wurde durch die Doppelhaftung noch verstärkt: Da beide Partner in der Verantwortung standen, waren sie gleichermaßen für die Schulden haftbar. Glücklicherweise konnten wir umgehend das Insolvenzverfahren einleiten und die Restschuldbefreiung beantragen.
Heute, einige Jahre später, haben sie ihren Traum verwirklicht und betreiben erfolgreich eine kleine Tapas-Bar in Alcudia. Dieses Beispiel verdeutlicht eindringlich, wie wichtig es ist, bei finanziellen Entscheidungen – insbesondere in Partnerschaften – die möglichen Risiken und Verpflichtungen gründlich abzuwägen. Die richtigen Schritte zu unternehmen, bevor man sich in solche finanziellen Abenteuer stürzt, kann entscheidend sein für die zukünftige Stabilität und das Wohlergehen aller Beteiligten.











