Diesel und Feinstaub
Die Dieselkrise und ihre Auswirkungen auf einen Familienbetrieb
Die Krise in der deutschen Automobilbranche hat sich in den letzten Jahren schon verschärft, und es hat unter anderem auch die spezialisierten Händler für Diesel- Fahrzeuge massiv getroffen.
Diese Krise traf auch einen kleinen Familienbetrieb in Berlin. Vater und Sohn führten gemeinsam zwei Autohäuser für Gebrauchtfahrzeuge. Das Unternehmen war vollständig auf Dieselfahrzeuge ausgerichtet. Das feste Vertrauen in die Marktentwicklung schwand jedoch immer mehr mit dem Aufkommen der Feinstaub-Diskussion.
Anfänglich waren die Geschäftsführer optimistisch, dass sich die Situation durch Anpassungen im Vertrieb und Marketing noch verbessern ließe. Doch der Druck, sowohl von Seiten der Behörden, als auch durch das veränderte Kaufverhalten der Verbraucher, erwies sich als zu groß. Die Verkaufszahlen brachen ein und eine Vielzahl an Diesel-Fahrzeugen blieb unverkäuflich auf dem Hof stehen.
Zusätzlich wurden im Rahmen des Geschäftsbetriebs gravierende Fehler in der Buchhaltung festgestellt. Auch hatten die Geschäftsführer es versäumt, die Zahlungssituation rechtzeitig zu kommunizieren, was letztlich zur Verletzung der Buchhaltungspflicht führte.
Die schwierige Marktsituation in Kombination mit nicht korrekt deklarierten Geldentnahmen wurden die finanziellen Probleme des Unternehmens immer prekärer.
Die Verbindlichkeiten konnten nicht mehr über die haftungsbeschränkte GmbH abgewickelt werden, was zur Durchgriffshaftung auf die Geschäftsführer – Vater und Sohn – führte. Die unaufhaltsame Abwärtsspirale mündete schließlich in Privatinsolvenz beider Geschäftsführer.
Während der Sohn versucht, einen Neuanfang zu wagen, lebt der Vater in Deutschland im Ruhestand. Der Familienbetrieb ist nun Geschichte.
Dieser Fall verdeutlicht die dramatischen Auswirkungen, wenn kleine, traditionelle Familienbetriebe sich nicht rechtzeitig und flexibel auf Veränderungen am Markt und in der Gesellschaft anpassen können.











